Forschungskolleg NRW

Nachhaltige Energiesysteme im Quartier

2. Phase NEQ

Inhalte und Ziele des Forschungskollegs Nachhaltige Energiesysteme im Quartier

Das Forschungskolleg NRW „Nachhaltige Energiesysteme im Quartier“ hat zum Ziel, technische, wirtschaftliche und soziale Steuerungsmodelle zur Steigerung der Energieeffizienz im Quartier zu entwickeln. Damit leistet das Forschungskolleg mit seiner breiten interdisziplinären Zusammensetzung und Einbettung in die Praxis (transdisziplinär) einen wichtigen Beitrag, um integrierte Konzepte zu entwickeln und die notwendige Verständigung zwischen den Disziplinen sowie zwischen zukünftigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Praktikerinnen und Praktikern unterschiedlicher Disziplinen zu fördern. Konkrete Handlungsmöglichkeiten und Optionen sollen die handelnden Parteien, allen voran Stadtwerke, Kommunen, Politik und Bürger darin unterstützen, die Energiewende im Quartier voranzutreiben.

Dabei stützt sich das Kolleg auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Erfahrungen der ersten Phase des Forschungskollegs „Energieeffizienz im Quartier“, das u.a. Hemmnisse zur praktischen Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen identifiziert hat. Im Fokus der zweiten Förderphase stehen Transformationsstrategien und damit die Dimensionen der Umsetzung. Mit dem Blick auf die Menschen und ihre Motivationen sollen akteursbezogene und technische Modelle genauso wie Geschäfts- und Steuerungsmodelle zur Umsetzung der Energiewende im Quartier entwickelt werden.

Das komplexe Thema der Energieeffizienz ist gekoppelt mit den Herausforderungen Klimawandel, demografische Entwicklung, Transformation der Energieversorgung sowie der Wärme- und Mobilitätswende. Hierzu reicht es nicht aus, den Stromsektor zu betrachten, da auch der Wärmesektor und die Mobilität ein großes Potenzial zur Minderung von CO2-Emissionen aufweisen. Für diese drei wichtigen Sektoren einerseits und für die Betrachtung der handelnden und konsumierenden Akteure andererseits ist das Quartier auch im 2. Forschungskolleg eine geeignete räumliche Bezugsgröße. Der räumliche Fokus der Forschungsarbeiten liegt auf Quartieren im Ruhrgebiet und im Rheinischen Revier. Neben der Auseinandersetzung mit bestehenden Quartieren wird auch der zukunftsorientierten Neubau von Quartieren (u.a. Flächenrecycling, kollektive Nutzungen, neue Mobilitätskonzepte) in den Blick genommen.

Seit Januar 2019 bis Ende 2022 promovieren in dem Forschungskolleg NEQ 11 Doktorandinnen und Doktoranden gleichzeitig an sechs verschiedenen Hochschulen und Instituten in NRW. Beteiligt sind die Technische Universität Dortmund, die Ruhr-Universität Bochum, die Universität Duisburg-Essen, die Hochschule Bochum und das Wuppertal Institut. Die Koordination hat das Institut für Städtebau und Europäische Urbanistik unter der Leitung von Prof. Christa Reicher.

Neben der Begleitung der Forschungen durch einen wissenschaftlichen Beirat steht vor allem der interdisziplinäre Austausch untereinander und die transdisziplinäre Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren aus der Praxis im Vordergrund. Für diesen Austausch hat sich ein hochkarätig besetzter Praxisbeirat gebildet, der die Promovierenden ebenfalls kontinuierlich begleitet. Die Forschung erfolgt in vier handlungsorientierten Themenclustern, die aus verschiedenen Fachdisziplinen beleuchtet und deren Ergebnisse, immer mit dem Bezugsrahmen des Quartiers, interdisziplinär diskutiert werden. Die Themencluster sind:

  • Energieinfrastrukturen integriert umbauen
  • Akteure/Nutzer/Eigentümer aktivieren
  • Neue Handlungsweisen für Nachhaltigkeit auf Quartiersebene etablieren
  • Rahmenbedingungen zur Umsetzung gestalten

Trotz der Corona-Pandemie und ihren Folgen, die das ursprüngliche Konzept des intensiven Austausches vor Ort und auf Fachtagungen unmöglich gemacht haben, wurden neue, vor allem digitale Möglichkeiten gefunden, um miteinander in Austausch zu treten. Das Forschungskolleg NEQ veranstaltete selbst eine Reihe von öffentlichen, digitalen Abendveranstaltungen „NEQ-talks“, die Projekte aus der Praxis vorstellten und den Diskurs mit Akteurinnen und Akteuren aus der Praxis beförderten.

Der Wissens- und Erfahrungsaustausch mit internationalen Kooperationspartnern wird durch Exkursionen nach Wien und Kopenhagen sowie digitale Austauschformate verstärkt.

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